Schlafen in der Schwangerschaft

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Schlaf in der Schwangerschaft

Werdende Mamis haben es nicht leicht. Die Hormone fahren Achterbahn, der gesamte Alltag muss neu strukturiert werden und für den kleinen Erdenbürger soll möglichst alles harmonisch vorbereitet sein. Die aufreibenden Tage hinterlassen ihre Spuren. Schwangere sind häufig müde und erschöpft und finden doch keine Ruhe in der Nacht. Dann nämlich machen sich die körperlichen Veränderungen bemerkbar. Durch die druckempfindliche Brust ist die gewohnte Bauchlage plötzlich unbequem. Auch das wachsende Bäuchlein drückt ungünstig auf die inneren Organe. Wenn dann das Baby zur späten Stunde Purzellbäume schlägt, ist an Schlaf nicht mehr zu denken.

Warum schläft man in der Schwangerschaft auf einmal so schlecht?

schlecht schlafende schwangere Frau

© Monkey Business – Fotolia.com

Vor allem im ersten Drittel der Schwangerschaft leiden Frauen unter der körperlichen Umstellung. Die Morgenübelkeit holt sie schon vor Sonnenaufgang aus den Federn. Tagsüber kreisen die Gedanken um all die vielen Dinge, die noch vor der Niederkunft zu erledigen sind. Viele Frauen stehen auch voll im Berufsleben und müssen im Job funktionieren, ohne dass ein Mittagsschläfchen möglich wäre. Am Abend ist die Müdigkeit dann bleiern, doch gerade dann machen sich Sodbrennen, unruhige Beine oder häufiger Harndrang bemerkbar. Viele Schwangere berichten auch davon, in der ersten Schwangerschaftsphase ungewöhnlich intensiv zu träumen. Sie schrecken regelmäßig auf und finden danach keine Ruhe mehr. Auch ist es vielen kaum möglich, mit wachsendem Bauchumfang eine bequeme Liegeposition zu finden. Letztlich können auch ein zu enger Schlafanzug oder ein unpassendes Kopfkissen für die unruhige Nacht verantwortlich sein.

Mit diesen Schlaftipps finden Sie gut in die nächtliche Ruhe

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  • Verschieben Sie das Abendessen auf den frühen Abend. Vermeiden Sie fettige und stark gewürzte Speisen. Gönnen Sie sich vor dem Zubettgehen eine warme Milch oder einen Baldrian-Tee.
  • Kuscheln Sie sich gemütlich ein. Intuitiv ist der weibliche Körper jetzt auf den Nestbau ausgelegt. Eine weiche, wärmende Überdecke sorgt für den Wohlfühl-Effekt.
  • Zelebrieren Sie die linke Seitenlage. Wer es nicht gewohnt ist, kann den Körper liebevoll abstützen. Dabei helfen kleine Kissen, die in den Lendenwirbel-Bereich und zwischen die Knie geschoben werden. Besonders praktisch sind hierfür beispielsweise die MeroWings-Kissen oder Riesen-Nackenhörnchen.

Bis wann ist die Bauchlage für werdende Mamis noch okay?

Wer gerne behaglich auf dem Bauch schläft, muss sich im Laufe der Schwangerschaft neu orientieren. Meist schon zu Beginn des dritten Monats empfinden Betroffene die Bauchlage als unangenehm. Nun wird die Oberweite empfindlicher, das Drüsengewebe nimmt zu und natürlich beginnt das Wachstum des Kindes. Erfahrene Hebammen raten Erstgebärenden generell dazu, mit Feststellung der Schwangerschaft von der Bauchlage abzusehen und sich gleich umzugewöhnen. Spätestens aber mit Zunahme des Brust- und Bauchumfangs sollte dies geschehen. Wer dann, als eigentlich passionierte Bauchschläferin, bereits die Seitenlage liebgewonnen hat, ist nachts klar im Vorteil.

Ist die Rückenlage für Schwangere wirklich so gefährlich?

Immer wieder wird davon berichtet, dass die nächtliche Rückenlage zur Totgeburt führen kann. Statistisch bewiesen ist dies zwar nicht eindeutig, doch scheint es einen Zusammenhang zwischen einer auf dem Rücken schlafenden Mutter und gesundheitlichen Problemen zu geben. Dies hängt damit zusammen, dass im Laufe der Schwangerschaft das wachsende Kind immer schwerer wird. Insbesondere in der Rückenlage kommt es dazu, dass das Gewicht der Gebärmutter die Vena cava inferior, also die aufsteigende Hohlvene, abdrückt. Dies ist besonders gefährlich, wenn die Mutter schläft und die Symptome der Unterversorgung nicht bemerkt. Bei dem Fötus tritt dann das sogenannte „Vena-cava-Kompressionssyndrom“ auf.

Warum empfehlen Hebammen die linke Seite für einen gesunden Schlaf?

schwangere Frau in der Seitenlage

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Zur Entlastung des Kreislaufs sollten Mamis auf der linken Körperseite schlafen. Dadurch kann die Hohlvene, welche vom Becken an der Wirbelsäule entlang aufsteigt und zum Herzen hin führt, ungehindert arbeiten und Mutter und Kind stetig versorgen. Durch die Position auf der linken Seite werden auch die Lymphbahnen entlastet, wodurch die gefürchteten Wasseransammlungen gerade in den späteren Schwangerschaftsmonaten gemildert werden können.

Welche Liegeposition sorgt für eine gesunde Schwangerschaft?

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  • Bauchlage: Hier erfährt der Körper keine Unterstützung. Das Brustgewebe wird abgedrückt und der wachsende Bauch ungünstig eingequetscht. Nur in den ersten Schwangerschaftswochen empfehlenswert.
  • Rückenlage: Kann zur Abklemmung der Hohlvene führen. Die Folgen sind zunächst dicke Beine, dann Herzrasen und Schwindel. Besser vermeiden.
  • Rechte Seitenlage: Bis zum zweiten Drittel der Schwangerschaft möglich. Bei großem Bauch und Ödemen aber auf die linke Seite wechseln.
  • Linke Seitenlage: Ideal, um Herz- und Kreislauf von Mutter und Kind zu entlasten. Die Organe haben im Bauchraum am meisten Platz und alle Körpervorgänge können nachts ungehindert ablaufen.

Welche Tricks helfen bei Schlafproblemen in der Schwangerschaft?

schwangere Frau in der Badewanne

© gosphotodesign – Fotolia.com

Da Medikamente immer auch auf das Ungeborene übergehen, ist die Einnahme von Schlafmitteln tabu. Baldige Mamis sollten sich am Abend schonen und selbst für eine beruhigende Atmosphäre sorgen. Ein warmes Bad, eine liebevolle Massage und vielleicht auch eine abdunkelnde Schlafmaske können schon einiges bewirken. Wer gar nicht zur Ruhe kommt, kann sich von einer Hebamme mit Akupunktur sanft behandeln lassen. Auch eine Schlaf-Meditation kann Wunder bewirken und für einen sanften Übergang in schöne Träume sorgen. In jedem Fall muss eine bequeme Liegeposition gefunden werden. Eine kuschelige Decke, extra bequeme Kissen und eine angenehme Umgebungstemperatur helfen auch aufgeregten jungen Vätern, nachts besser in den Schlaf zu finden.

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Daniela Spaeth

Daniela Späth

Als dipl. Produktdesignerin ist sie seit 2009 bei Betten.de im redaktionellen Bereich und als Koordinatorin der Sortiments-Aufnahmen tätig.

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