Schlaflabor – Experten analysieren den Schlaf

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Schlafanalyse im SchlaflaborSchlaf ist für viele Menschen ein ganz selbstverständlicher Vorgang. Anders ist das für diejenigen, die unter Schlafproblemen leiden. In Schlaflaboren analysieren Ärzte den Schlaf eines Patienten, um Schlafstörungen zu diagnostizieren und die optimale Behandlung auszuwählen.

Wie gesunder Schlaf aussieht

Schlafzyklen GrafikGesunder und erholsamer Schlaf besteht aus verschiedenen Schlafphasen. Nach einer Einschlafphase wechseln der sogenannte REM-Schlaf und der Non-REM-Schlaf ab. Die Non-REM-Phase kann man wieder in Leichtschlaf und Tiefschlaf unterteilen.

Der REM-Schlaf wurde nach den charakteristischen schnellen Augenbewegungen (Rapid Eye Movement) benannt. Früher nahm man an, dass der REM-Schlaf gleichbedeutend mit der Traumphase ist. Komplexe, lebendig wirkende Träume finden tatsächlich fast ausschließlich in der REM-Phase statt. In den letzten Jahren fanden Forscher jedoch heraus, dass auch in anderen Schlafphasen geträumt wird. Die Träume sind dann allerdings oft kürzer, rationaler und eher Gedanken-ähnlich. Man nimmt an, dass in den REM-Phasen die Erlebnisse und Eindrücke des Tages im Gehirn verarbeitet werden. Die Tiefschlafphasen dienen vor allem der körperlichen Erholung. Der Körper schüttet vermehrt Wachstumshormone aus, die das Immunsystem und die Körperzellen zur Regeneration anregen. In der Tiefschlafphase verfestigen sich jedoch auch gelernte Inhalte im Gehirn.

Als Schlafzyklus bezeichnet man jeweils eine Sequenz der REM- und der Non-REM-Phase. Ein Zyklus dauert dabei zwischen 80 und 110 Minuten. Insgesamt durchlaufen Menschen pro Nacht im Schnitt vier bis fünf solcher Schlafzyklen. Im Laufe der Nacht verschieben sich die Anteile von REM- und Non-REM-Phasen. Während in den ersten Stunden der Nachtruhe die Tiefschlafphasen länger sind, nehmen gegen Morgen hin die REM-Phasen zu. Individuell sind die Schlafzyklen jedoch sehr variabel.

Schlafstörungen

Kurzfristige Schlafstörungen kennt jeder Mensch: Man kann nicht einschlafen oder wacht nachts auf und liegt dann wach. Von einer chronischen Schlafstörung im medizinischen Sinne spricht man dann, wenn der Betroffene drei oder mehr Nächte pro Woche Schlafprobleme hat, der Zustand mindestens vier Wochen anhält und wenn der Schlafmangel als Ursache körperlicher oder seelischer Beeinträchtigungen empfunden wird.

Leidet jemand unter einer Schlafstörung, dann ist es wichtig abzuklären, was genau während seines Schlafes abläuft. Sind die Aufwachphasen wirklich so häufig und lange, wie der Betroffene sie empfindet? Wer sich morgens trotz ausreichender Schlafenszeit wie erschlagen fühlt, bei dem kann das die verschiedensten Ursachen haben. Nächtliche Atemaussetzer oder Veränderungen bzw. Verschiebungen der Schlaf-Phasen müssen erkannt werden, bevor eine Therapie durchgeführt werden kann. Eine Möglichkeit zur Diagnose bieten Schlaflabore.

Wie eine Untersuchung im Schlaflabor abläuft

Ein Schlaflabor dient der allgemeinen wissenschaftlichen Erforschung des Schlafes sowie der Untersuchung des Schlafes von Patienten. Der Patient verbringt häufig zwei Nächte im Schlaflabor, unter Umständen können es jedoch auch mehr sein. Eine einzelne Nacht wäre meist zu wenig, da erst eine Gewöhnung an die neue Umgebung stattfinden muss. Dort schläft der Patient in einem speziell eingerichteten Zimmer, während über Nacht die Hirnströme, Atmung, Augenbewegungen, Muskelspannung und Sauerstoffsättigung des Blutes aufgezeichnet wird. Die Probanden werden zudem per Infrarot-Kamera überacht. Aus den ermittelten Werten erstellt der Arzt ein Schlafprofil. Die Länge des Schlafes, Aufwachphasen, REM-Schlaf-Phasen und Tiefschlafphasen werden dokumentiert und ausgewertet.

Methoden der Schlafforschung

Im Rahmen einer Schlaflabor-Untersuchung werden fast immer die Parameter EEG, EOG und EMG bestimmt. Mit dem EEG (Elektroenzephalogramm) werden die Hirnströme mit am Kopf befestigten Elektroden gemessen. Das EOG (Elektrookulogramm) ist ein Messverfahren, mit dem die Augenbewegungen gemessen werden. Die Messung der Muskelspannung bzw. –entspannung erfolgt mit dem EMG (Elektromyogramm) an der Kinnmuskulatur.

Wer sollte ein Schlaflabor aufsuchen?

Icon Checkliste

Schlafstörungen sollten immer dann von einem Spezialisten untersucht werden, wenn einer oder mehrere der folgenden Punkte zutreffen:

  • Es besteht der Verdacht, dass die Schlafstörung organische Ursachen hat (z. B. Schlafapnoe, Epilepsie, Herzrhythmusstörungen)
  • Trotz Behandlung besteht eine Schlafstörung auch nach sechs Monaten noch weiter.
  • Die Schlafstörung ist sehr stark ausgeprägt und beeinträchtigt massiv die Lebensqualität und Leistungsfähigkeit.
  • Zusätzliches Auftreten von körperlichen oder psychischen Erkrankungen, die durch die Schlafstörung bedingt sind.
  • Es kommt im Schlaf zu auffälligen Verhaltensweisen (z. B. Schlafwandeln, nächtliche Verwirrtheit).

Was kann ich selbst für gesunden Schlaf tun?

Bei leichten Schlafstörungen muss nicht immer ein Spezialist zu Rate gezogen werden. Hier reichen häufig einige einfache Änderungen, um die Schlafqualität zu verbessern. Wichtig ist, dass im Schlafzimmer nur geschlafen wird, um ein besseres „Umschalten“ von der Wach- auf die Schlafphase zu ermöglichen. Gleich bleibende Abendrituale sind ebenfalls förderlich für ein besseres Einschlafen. Entspannungsübungen, ausreichend Flüssigkeit, abends nur noch leichte Mahlzeiten und tagsüber viel Bewegung (möglichst an der frischen Luft) schaffen die besten Voraussetzungen für guten Schlaf.

Wichtig für gesunden und erholsamen Schlaf sind auch ein förderliches Raumklima und die richtige Bettenausstattung. Die folgende Checkliste zeigt Ihnen, wie Sie ihre Schlafumgebung ideal gestalten:

Empfohlenes Raumklima und Schlafzimmerausstattung

Icon Checkliste

  • Bett und Schlafräume ideal ausstatten: Die geeignete Schlaftemperatur liegt bei 16 bis 18 Grad Celsius. Vor dem Schlafengehen sollte noch einmal gelüftet werden.
  • Dunkelheit fördert den Schlaf: Schlafräume sollten möglichst vollständig abgedunkelt sein, um den Schlaf zu unterstützen.
  • Passende Bettdecke, Bettwäsche und Kissen: Die Form des Kissens sollte auf die häufigste Schlafhaltung abgestimmt sein (Seitlage oder Rückenlage). Passen Sie Bettwäsche und Bettdecken an die Jahreszeit an.
  • Matratzen: Eine passende Matratze trägt maßgeblich zu einem entspannten und erholsamen Schlaf bei.

Bei Betten.de beraten wir Sie gerne zu oben genannten Punkten. Als Grundlage für besten Schlaf finden wir für Sie die ideale Matratze. Lassen Sie sich eine unverbindliche Matratzen-Empfehlung vom Schlafexperten geben: Hier geht es zur individuellen Matratzenberatung.

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Daniela Spaeth

Daniela Späth

Als dipl. Produktdesignerin ist sie seit 2009 bei Betten.de im redaktionellen Bereich und als Koordinatorin der Sortiments-Aufnahmen tätig.

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